Die Auswirkungen von Digitalisierung auf die Umwelt
Des Klimawandels wird immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet, was zu einem größeren Bewusstsein für die Auswirkungen von Technologie auf die Umwelt führt. Hierbei ist die Digitalisierung eine der Hebel für niedrigere CO2-Emissionen. Digitalisierung bewirkt ja neue Anwendungen, die es ermöglichen, effizienter zu arbeiten, Energie zu sparen und so eine mehr umweltbewusste Gesellschaft zu schaffen. Dies wird der Enabling-Effekt der Digitalisierung genannt.
Die digitale Industrie selbst hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf die Umwelt. Deswegen ist es wichtig, die Emissionen, die von der Industrie selbst bewirkt werden, zu betrachten, und hierbei die meist energieeffiziente Technologie zu wählen.
Die Umweltauswirkungen von Glasfaser
Auch Glasfaser ist der weiteren Digitalisierung förderlich dank seiner höheren Bandbreite, niedrigen Latency (Latenzzeit) und großen Zuverlässigkeit. So können dank Glasfaser große Datenmengen schneller versendet werden, was zum Beispiel für die Telemedizin, selbstfahrende Autos und andere datenabhängigen Innovationen, die zu einer mehr umweltbewussten Gesellschaft führen, erforderlich ist.
Das Glasfasernetz verbraucht selbst auch Energie. Unterschiedliche Studien (wie diese Studie vom BREKO) zeigen jedoch, dass ein FTTH-Netz erheblich weniger Energie verbraucht als die traditionellen Netze, wie Kabel und Kupfer. Ursachen hierfür sind:
- Das Lichtsignal in der Faser wird kaum abgeschwächt, wodurch es über längere Strecken gesendet werden kann. Die elektrischen Pulse in den Kupfer- oder Kabelnetzen dagegen müssen verstärkt werden. Dies bedeutet, dass dort aktivere Anlagen erforderlich sind, was zu einem höheren Energieverbrauch führt. So können mit einem Lichtsignal von 1 Watt, Daten über mehr als 300m gesendet werden, während das Kabelnetz 3,5 Watt braucht, um 100m zu überbrücken.
- Glasfasernetze bieten höhere Geschwindigkeiten als Kupfernetze an, wodurch mit derselben Energiemenge mehr Informationen gesendet werden können.
- Die Glasfaserherstellung braucht nur 0,01% der CO2-Emissionen, die für die Herstellung derselben Länge Kupferdraht erforderlich sind. Es müssen ja kaum Rohstoffe abgebaut werden, weil Glasfaser besonders aus SiO2 (Siliziumdioxid) besteht, das sich überall auf der Erde befindet, und wofür (im Gegensatz zu Kupfer) kein umweltbelastender Abbau erforderlich ist.
- Glasfaser muss weniger gewartet werden.
- Glasfaser ist sehr langlebig und zukunftsorientiert: höhere Geschwindigkeiten werden ermöglicht, indem die Anlagen ersetzt werden, wobei die Glasfaser selbst lang halten kann.
Über den gesamten Lebensdauer ist das FTTH-Netz, die meist energieeffiziente Technologie. Aus Umweltperspektive sollte denn auch auf ein Glasfasernetz umgeschaltet werden, und sollte das alte Kupfernetz ausgeschaltet werden. So zeigt diese Studie vom WIK, dass eine vollständige Umschaltung auf Glasfaser den Energieverbrauch, je nach der Art der gewählten Architektur, um 80-90% senken könnte.